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An Charlotte von Stein

Dein Quartier ist fertig und ich erwarte nun von ieder Stunde daß sie mir dich wiederschencken soll. Ich bin diese Tage her meist allein gewesen und habe mich viel beschäfftigt, mein Haus wird mir aufs neue lieb und werth, wenn ich auch eine Wohnung in der Stadt hätte ich zöge nicht hinein.

Der Augenblick dich wiederzusehn wird auch kommen, ich stehe viel gegen das Fenster wo ich mir dich hinter den Bergen dencke, meine Liebste! mein Glück! Es wird ein wohlthätigerer November seyn als der vorige.

Nun scheint mir alles fröhlich und gut wenn du mir gesund bleibst! komme bald! Bis dahin freu ich mich deiner Zeichen die ich hie und da antreffe. O du Gute. Halte mich nur an daß ich fleisig bin. Adieu ich kan nicht von dir kommen.

d. 23. O. 81.

G.

Grüse deine Krancken.

Wenck will erst morgen mit einräumen fertig werden. Also wirst du eben recht kommen. Du brauchst doch einen Tag um von Kochberg loszuwerden. Adieu ich hoffe und harre auf dich.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8813-E