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An Johanna Fahlmer
[Straßburg, 24. und 26. Mai 1775.]
Liebe Tante! In freyer Lufft! einem Uralten Spaziergang hoher vielreih kreuzender Linden, Wiese dazwischen, das Münster dort! dort die Ill. Und Lenz lauft den Augenblick nach der Stadt. Ich hab schon ein Mittagessen bestellt hier nah bey u.s.w. er kommt wieder pp. Dancke für den Brief, hoffe weiter! – Hoffe von der Vorstellung Erwins –, kein Wort als Autor! – – – Sie sind gut liebe Tante und der Himmel auch! – Diese alte Gegend, iezt wieder so neu! – Das Vergangne und die Zukunft – Gut denn – Unterweegs nichts unerwartet, aber lieber, voller, ganzer als in der Hoffnung, die [264] guten und die schlechten Menschen in ihrer Art wahr. – Louise ist ein Engel, der blinckende Stern konnte mich nicht abhalten einige Blumen aufzuheben, die ihr vom Busen fielen und die ich in der Brieftasche bewahre. Der Herz.[og] von Weymar kam auch, und ist mir gut. – Von dem übrigen mündlich! – Alles ist besser als ich dachte. Vielleicht weil ich liebe sind ich alles lieb und gut.
So viel diesmal vom durchgebrochnen Bären, von der entlaufenen Kazze! – – Ich habe viel, viel gesehen. Ein herrlich Buch die Welt um gescheuter daraus zu werden, wems nur was hülfe. Grüsen Sie Friz tausendmal! Mama la Roche die wohl bey Ihnen seyn wird! Die Max! Meinen Vater und Mutter!
Mittwoch d. 24. May 1775 – eine Viertelstunde von Strasburg.
G.
Soll mich der Teufel holen ist Freytag der sechs und zwanzigste und bin noch in Strasburg. Morgen aber gehts nach Emmedingen. Ist mir toll und wunderlich überall wo ich bin. Ade. – beste Tante. Ihre Briefe find ich hoffentlich in Emmedingen.
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