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An Sara von Grotthuß

Weimar, den 1. Februar 1806.

Ihr lieber Brief mit der zugefügten Gabe hat mich auf das angenehmste überrascht und zugleich er- [100] innert, daß ich der guten Schwester auch noch eine Antwort schuldig bin, die mir Ihren glücklichen Eintritt in Italien notifizirte. Wie sehr freut mich's, das Sie noch an mich denken, und jetzt nicht verschmähen, als Mariannens Stellvertreterin, mir die gewohnten fremden Leckerbissen zuzusenden. Was ich von Ihren Zuständen bisher erfragte, hat mir immer viel Vergnügen gemacht, denn ich vernahm, daß Ihnen und Ihrem Herrn Gemahl manches gelungen ist, worüber Sie sich zu erfreuen haben, wovon mir denn auch Ihr Brief das beste Zeugniß giebt. Ich schreibe in diesen Tagen an Herrn von Humboldt nach Rom, und werde ein Blatt an unsre liebe Marianne mit beylegen. Ich wünsche, daß sie sich nach ihrer Art gesund d.h. leidlich befinde, um das manche lange ersehnte Gute genießen zu können, in dessen Nähe sie sich jetzt befindet. Fahren Sie fort meiner zu gedenken, und bleiben Sie überzeugt, daß ich mich sehr oft der guten Tage erinnere, wo wir zusammen an der Töpel manches nicht wieder zu erlebenden Vergnügens genossen. Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Gemahl und bleiben mir gewogen.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Sara von Grotthuß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-888D-B