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An Johann Jakob Griesbach
Ew. Hochwürden
ist nicht unbekannt, daß öfters, sowohl von hiesigen akademischen Lehrern, als andern angesehenen Einwohnern gewünscht worden: daß die weimarische[171] Schauspielergesellschaft, von Zeit zu Zeit hier einige Vorstellungen geben könnte; man ist daher auf den Gedanken gekommen: ob selbige nach ihrem Abgange von Rudolstadt, wo sie sich gegenwärtig befindet, nicht etwa, den September hindurch, alhier spielen, und dadurch die Einleitung machen könnte, sich auch des Winters manchmal hier sehen zu lassen?
Ob nun gleich gegenwärtig die neue Einrichtung des Locals, in einer so kurzen Zeit große Hindernisse für diesmal in den Weg legen möchte, so hat man doch nicht verfehlen wollen eine Idee, welche Serenissimus selbst nicht ungünstig aufgenommen, einmal zur Sprache zu bringen, um zu vernehmen: ob etwa der Ausführung derselben einiges Bedenken von Seiten der Akademie entgegen gestellt, oder ein und andere Cautel, worauf in diesem Falle zu reflectiren, mitgetheilt werden wollte. Ich nehme mir daher die Freyheit Ew. Hochwürden, durch gegenwärtiges, um die Gefälligkeit zu ersuchen, die Sache bey dem akademischen Senat zum Vortrag zu bringen und mir von den Resultaten der darüber geflogenen Berathungen, baldigst, einige Nachricht zu ertheilen; damit ich bald möglichst die nöthigen Anstalten treffen, und auch dadurch meine Bereitwilligkeit dem hiesigen Publiko nützlich und gefällig zu seyn an den Tag legen könne. Der ich die Ehre habe, mich mit besonderer Hochachtung zu unterzeichnen.
Jena d. 24. Aug. 96.
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