9/2850.
An Christian Friedrich von Gutschmid
P. P.
Es hat der Direktor der hiesigen Schauspieler Gesellschaft in den verflossenen Jahren die Erlaubniß erhalten auf die nächst folgenden 6 Jahre während der Badezeit zu Lauchstedt Schauspiel aufführen zu dürfen. Da nun derselbe gegenwärtig nach Grätz abgehet; so ist er geneigt gedachte Conzession an die hier zu errichtende Schauspieler Gesellschaft abzutreten, und mit derselben wegen seines erbauten Hauses zu conteniren. Ob nun gleich gegenwärtig der Name des Direktors der neuen Weimarischen Schauspieler Gesellschaft noch nicht angezeigt werden kann; so bin ich doch im Falle Ew. Hochwohlgeb. zu versichern [242] daß man die nöthige Vorsorge treffen wird, um zur gewöhnlichen Zeit das Lauchstedter Theater eröffnen zu können.
Wollten Ew. Hochwohlgeb. die Güte haben, das Bellomoische Privilegium auf die neue Weimarische Schauspieler Gesellschaft übertragen zu lassen so würden Dieselben Durchlaucht den Herzog mein gnädigsten Herrn besonders verbinden, als welche der neuen Einrichtung eine besondere Aufmerksamkeit schenken. Ich schätze mich glücklich, Ew. Hochwohlgeb. bey dieser Gelegenheit die Hochachtung bezeigen zu können pp.
W. d. 17. Jan. 1791.
G.