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An Christiane Vulpius

Nun, mein Liebchen, werde ich bald wieder bey dir seyn, Sonntag früh gehe ich hier ab. Es ist mir [294] und dem Kleinen recht wohl gegangen. Wir haben gutes Wetter und mit unter recht schönes gehabt heut ist ein herrlicher Tag. Der Kleine ist gar zu artig und freut sich über die vielen Sachen und Arbeiten die er sieht, er behält alles recht gut und fragt gar vernünftig. Er hält sich mit allen Leuten. Ich hab ihm einen Berghabit machen lassen und morgen da die Bergleute einen Aufzug haben soll er mit gehen. Das macht ihm großen Spas aber in die Kirche will er nicht mit hinein. Er bringt dir eine Tasse mit, die man ihm geschenckt hat und füttert sich überhaupt aufs beste. Des Morgens um 5 Uhr sind wir wach, abends aber gehts auch bald zu Bette. Lebe wohl ich hoffe dich wohl und das Haus in guter Ordnung zu finden. Ich bringe einen Wildpretsbraten mit und will nächste Woche Gäste darauf bitten. Lebe wohl und liebe uns. Ilmenau d. 2. Sept. 1795.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1795. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8A22-9