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An Wilhelm Reichel
Ew. Wohlgeboren
verfehle nicht baldigst zu vermelden: daß gleich nach Abgang meines Letzteren die Aushängebogen glücklich angekommen sind; wie denn auch indessen das nach Mailand bestimmte Paquet in Ihren Händen seyn wird.
Haben Sie die Gefälligkeit, solches über Lindau dorthin zu senden; kann es ganz portofrey zu den Empfängern gelangen, so erstatte mit Vergnügen die desfallsigen Auslagen.
Auch wäre es mir angenehm, die Adresse des Spediteurs in Lindau zu erfahren, damit ich allenfalls eine neue Sendung von hieraus gerade dorthin richten könnte.
Bey dem Schluß des VI. Bandes ist weiter nichts zu erinnern, er kann nach der kleinen Ausgabe abgedruckt werden.
Ich bin überzeugt daß Ew. Wohlgeboren als vormals der Unsrige den großen erlittenen Verlust aufrichtig theilen; er hat viele Tausende betroffen und mich besonders. Sie aber werden mit uns allen aufgerichtet seyn, wenn Sie vernehmen daß unser neuer Landesherr durch Wort und That den bisherigen Zustand gesichert, den edlen und kräftigen Gang der Geschäfte gefördert und dergestalt den schönsten Wirkungen für die Zukunft freye Bahn gegeben hat.
[285] Mir ward die Vergünstigung, mich in den ersten Trauertagen auf's Land zu begeben, wo ich noch verweile. Alles jedoch was an mich gelangen soll wird auf Weimar gerichtet.
Geneigtem Andenken mich bestens empfehlend.
ergebenst
J. W. v. Goethe.