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An Johann Gottfried Langermann

[Concept.]

Nachdem ich gestern nach Weimar gefahren um meine Kinder zu begrüßen, ihnen zu glücklicher Rückkehr und zu allem dem Guten Glück zu wünschen was ihnen auswärts, besonders in Berlin begegnet, so halte ich hier in meiner Einsiedeley für die erste [213] Pflicht, auch ein Wörtchen des Danks an die günstigen Freunde gelangen zu lassen.

Zelter, den ich sowohl in Weimar als hier gesehen, hab ich persönlich die freundlichsten Worte sagen können. Nun wend ich mich in die nächste Nachbarschaft, zu dem werthen Blumen- und Kuchenfreunde, von dessen Gefälligkeit zu erzählen Ottilie fortfährt, da sie in Briefen schon das Anmuthigste gerühmt hatte.

Möge für so viel Freundlichkeit auch Ihnen das Freundlichste zu Theil werden.

Und so will ich denn auch für die gesendeten Beyträge zu des trefflichen Petersburger Wolfs bescheidener Lebensgeschichte den besten Dank sagen. Empfehlen Sie mich Herrn von Mursinna auf das angelegentlichste und fragen an: ob ich von dem Mitgetheilten in dem so eben der Presse übergebenen zweyten Hefte der Morphologie mit Erwähnung des freundlichen Gebers Gebrauch machen dürfe? Es ist mir eine angenehme Empfindung daß jener Mann, der so ganz im Stillen gelebt, daß seine Collegen, als er starb, gar nichts von ihm zu sagen wußten, doch endlich wieder zur Evidenz des Tages gelangt und zwar in dem Sinne, wie er seiner Zeit voraus gewesen und eine nächste vorbereitete. Nicht einem jeden wird es so wohl.

Alles Gute sey mit Ihnen.

[Jena] den 8. Juli 1819.

[214]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Johann Gottfried Langermann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B70-F