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An Johann Friedrich Heinrich Schlosser

Wohlgeborner,
Insonders Hochgeehrtester Herr,

Wenn ich auf dem mir schon vor einiger Zeit gefällig übersendeten Entwurf eines Theilungs Recesses noch nichts vernehmen lassen; so entschuldigt mich vielleicht die bedenkliche äußere Lage in der wir uns bisher befunden. Bey einigermaßen entwölktem Himmel verfehle ich daher nicht, sogleich meine Schuldigkeit zu erfüllen.

Wir mögen das übersendete Project so aufmerksam betrachten als wir wollen; so bleibt uns dabey nichts übrig, als Ew. Wohlgebornen und lebhaftesten und[331] aufrichtigsten Dank dafür zu sagen; denn wir finden darin nicht allein den aufmerksamen und genauen Geschäftsmann, sondern auch den wahrhaften wohlwollenden Freund, dem wir diese Abgelegenheit auch für die Folge mit herzlichem Zutrauen überlassen und empfehlen können. Haben Sie die Güte dieselbe nach Beschaffenheit der Umstände weiter zu leiten und, nach eingelangter Entschließung von Königsberg, uns das Weitere gefällig bekannt zu machen, und Ihren einsichtsvollen Rath hinzuzufügen.

Lassen Sie uns gelegentlich wissen, daß Sie sich in Ihrem neuen Zustande recht wohl befinden, und empfehlen uns den theuren Ihrigen aufs allerbeste.

Ew. Wohlgeb.

Jena

gehorsamster Diener

den 10. May 1809.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Johann Friedrich Heinrich Schlosser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8BC9-9