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An den Herzog Carl August

Mein Bündel ist nun auch wieder geschnürt um hier wegzuwandern, ich werde vorerst auf Stuttgard und sodann aus Tübingen und Schafhaufen gehen.

Hier habe ich vieles gesehen, bemerckt und aufgezeichnet. Einiges lege ich abschriftlich bey. Es ist mir von Anfange mehr um Übung als um das bedeutende des Gegenstandes zu thun, da mein Gedächtniß dem Siebe der Danaiden gleicht, so verliere ich gar zu viel wenn ich nicht gleich schreibe oder [265] dicktire. Hoffentlich kann ich künftig mit bedeutendern Aufsätzen aufwarten.

Krieg und Friede schweben noch immer auf ungewissen Schaalen. Wenn nur nicht die Cabinete eben so unsicher als wir andern darüber sind!

Geh. R. Voigt habe einen Preis Zettel von allerley Bedürfnissen beygelegt, Sie werden Sich über die Höhe mancher verwundern. Ich wünsche daß die Verlöbniß Feste mögen fröhlich und glücklich vorbey gegangen seyn und bitte mir ein gnädiges Andencken zu erhalten.

Franckfurt d. 24. Aug. 97.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8CC0-4