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An Johann Friedrich Heinrich Schlosser
Vor allen Dingen, werther Herr und Freund, habe ich Ihnen den aufrichtigsten Dank zu sagen für [145] den guten Empfang und fortgesetzte Theilnahme die Sie meinem Sohn haben gönnen wollen; Sie haben dadurch seinen Muth und guten Humor, bey einem eben nicht ganz erfreulichen Geschäfte, gestärkt und er wird Ihnen dafür immer verpflichtet bleiben.
Die Hoffnung die er mir gemacht hat, daß ich wieder neue treffliche Werke unserer lieben römischen Künstler erhalten solle, ist, wie die Aussicht auf das nächste Frühjahr, höchst belebend; ich zweifle nicht daß Freude und Bewunderung an diesen Arbeiten sich immer erhalten, ja vermehren wird. Danken Sie Ihrem Herrn Bruder, dem Vermittler, dafür. Ehestens übersende, wohleingepackt, die mir bisher anvertrauten.
Herrn Werner sagen Sie gefälligst: sein Brief habe mich zum Lachen gebracht, und in den besten Humor versetzt, deshalb ich ihm vielen Dank weiß. Daß eine persönliche Zusammenkunft für uns jetzt nicht wohlthätig seyn könne, ist ein ganz richtiges Gefühl, doch soll mir's, von ihm und seinen, ich hoffe glücklichen Zuständen zu vernehmen immer angenehm seyn.
Soviel für dießmal, mit beygefügtem verpflichteten Dank für die freundliche Besorgung unserer Geschäfte die nicht in besseren Händen seyn können
ergebenst
Goethe.