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An Franz Kirms

Den Ifflandischen Brief mit meiner Antwort an Mad. Beck schicke ich zurück. Es erscheint aus jenem, [184] daß er meine Erklärung, die ich Böttingern zugestellt, noch nicht erhalten hat; was mag das vorstellen? Was aus der ganzen Sache werden soll, sehe ich nicht ein. Ich mag, das doch eigentlich, wenn ich früh oder spät weggehe, die ganze Sache auf Ihnen ruht, nichts rathen und vorschlagen, als was Ihrem Wunsche gemäß ist. Was wäre denn aber zu riskiren, wenn man Iffland statt eines Engagements, wie wir gethan, Direction und Contract, wie ihn Bellomo gehabt hat, offerirten, und ihm außer der Bedingung, daß er unsere dreijährigen Contracte einhalten müßte, Erlaubniß gäben, zu engagiren, wen er wollte? So weit wäre die Sache abgethan, und er möchte sehen, wie er zurecht käme; er müßte sich anstrengendem Publikum gefällig zu sein und es würde ihm gelingen. Das war mein erster Vorschlag und ist immer noch mein Wunsch, ob ich ihn gleich gegen niemand als gegen Sie äußern will. Wir haben für alle unsere Bemühungen weder von oben noch von unten eine Spur von Dank zu erwarten, und im Grunde sehe ich es täglich mehr ein, daß das Verhältniß, besonders für mich ganz unanständig ist.

Ich will erwarten, ob der Ballhauswirth zu mir kommt und alsdann seine Erinnerungen registriren lassen; wahrscheinlich wird er sich so bedingen und verclausuliren, daß wir nichts damit machen können.

Das Stück von Bretzner ist nach meiner Vorstellungsart so entsetzlich schlecht, daß ich nichts weiter[185] darüber zu sagen weiß; will man es aber einlernen, so habe ich nichts dagegen; ich wünsche, daß es die erste Vorstellung überleben möge.

Möchten Sie sich bei Ihren vielen Geschäften doch immer recht wohl und vergnügt befinden!

Jena, 6. September 1796.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Franz Kirms. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8DF2-A