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An Julius Heinrich Gottlieb Schlegel

Ew. Wohlgeboren

angenehme Sendung ist mir zu rechter Zeit geworden. Zu meiner Entschuldigung, wenn ich darauf nicht erwidert, möge dienen, daß ich nicht einen gehaltlosen Dank überschreiben, sondern, da Sie sich, meiner[58] Überzeugung gemäß und in Gefolg der Darstellung meiner Farbenlehre ausgedruckt, gern etwas Fruchtbares und weiter Führendes übersendet hätte.

Ein Schreiben an meinen Sohn bringt diese Angelegenheit wieder in Anregung, und doch sehe ich mich mit der Ausgabe meiner ästhetischen und literarischen Schriften jetzt dergestalt beschäftigt, daß ich meine Gedanken der Natur nicht zuwenden, noch, wie ich wohl wünschte, in jenes, mit so großem Antheil viele Jahre von mir bearbeitete Fach meine Betrachtungen neuerdings hinlenken darf. Nehmen Sie also die Versicherung meines Antheils an Ihren Fortschritten, die mir seit so vielen Jahren bekannt geworden, freundlich auf und erhalten mir ein wohlwollendes Andenken.

Ew. Wohlgeb.

ergebenster Diener

Weimar den [17.] Juni 1826.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Julius Heinrich Gottlieb Schlegel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8FCB-3