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An Christiane von Goethe

Jena den 2. Juni 1809.

Heute weiß ich dir, mein liebes Kind, wenig zu sagen. Gestern ist Frau von Stein, Frau von Seebach und Fräulein Bose hier gewesen und wir haben bey Knebels zusammen gespeist. Meine Arbeiten gehen ganz ordentlich fort, und ich denke in vierzehn Tagen ziemlich weit zu seyn. Schreibe mir, wie dir's mit deinem Gaste geht, ob er vergnügt und fleißig ist. Er soll mir von Zeit zu Zeit etwas von sich sagen. Ich bin voller Verlangen, seine Sache zu sehen, und werde mich einrichten, sie nicht zu versäumen. Du hast mir allerley Papiere geschickt aber kein Conceptpapier; es liegt in demselben Schränkchen aber ganz unter den andern. Es ist ziemlich grau und du wirst es leicht unterscheiden können. Ich schicke gegenwärtiges durch Sprung, der uns den Hamlet ankündigt. Vielleicht siehst du Besuch von Jena. Ich bin recht neugierig wie er zum zweytenmal geht. Passe wohl auf und schreibe mir darüber. Lebe recht wohl.

G. [347]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9014-5