9/2832.

An Joseph Friedrich von Racknitz

Die vierzehn Tage sind vorüber in welchen ich hoffte wieder bey Ihnen zu seyn und es scheint als wenn ich noch nicht sobald das geliebte Dresden wieder sehen würde. Heute geh ich nach der Grafschaft Glaz auf etwa sechs Tage und nach meiner Rückkehr wird wohl eine Reise nach den Österreichischen Salzwercken unternommen. Der Herzog grüßt Sie schönstens und wünscht daß es Ihnen Ihre Geschäfte erlauben möchten Ihm, auf seiner Rückreise durch Lausnitz etwa bis Flinsberg entgegen zu kommen, eine kleine Tour mit ihm zu machen und ihn sodann in Dresden einzuführen. Wen er von hier abgeht werden Sie zeitig erfahren. Vor der zweyten Hälfte des Septembers gewiß nicht. Dann hoffe ich auch Sie wieder zu umarmen. Behalten Sie mich in freundschaftlichem Andencken wie ich nie aufhöre Sie zu lieben.

Breslau d. 26. Aug. 90.

Goethe.

Wir wohnen im rothen Hause.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1790. An Joseph Friedrich von Racknitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9050-E