48/181.
An Johann Gottlob von Quandt
Ew. Hochwohlgeboren
einsichtiges Schreiben möcht ich wohl mit Ihnen und den Dresdener Kunstfreunden zur guten Stunde durchsprechen; [193] mündlich lösen sich die kleinen Differenzen der Wohldenkenden leichter auf, und der Weg zum Zwecke wird zugänglicher. Sey die Führung des Ganzen den verehrten Männern wie bisher anvertraut.
In diesen Tagen sende ich zwey Landschaften von unserm guten Preller ab; wir wünschen, daß sie Beyfall erhalten, angenommen und billig honorirt werden. Zugleich empfehle ein von Fräulein Seidler nachzusendendes Bild, worauf die gute Künstlerin viel Fleiß und ihr ganzes Talent aufgewendet hat.
Unsre Actionärs, welche mehr als irgend einen Gewinn die Förderniß unserer Künstler im Auge haben, würden sich vorzüglich daran erfreuen und dadurch an das Geschäft fester geknüpft werden.
Die Quittung sind mir zugekommen, welches ich hiemit bescheinigend anzeige. Ihre Realisation soll zu rechter Zeit besorgt werden.
Mit Verlangen dießmal die zugesagten Kupfer erwartend, wünsche ich bestens empfohlen zu seyn.
Hochachtungsvoll
gehorsamst
J. W. v. Goethe.