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An Sara von Grotthuß

Sie haben mir, verehrte Freundin, erstlich durch Ihren herzlichen und geistvollen Brief sehr frohe Stunden gemacht: denn selbst wenn man mit Freunden Leiden und Sorgen theilt, so wird dadurch die köstliche Empfindung genährt, daß eigentlich nur in der Theilnahme das wahre Glück besteht.

Nun senden Sie mir auch etwas leiblich Genießbares, das ich so lange entbehrte: denn außerdem daß ich mir solche Dinge zu verschaffen etwas unbeholfen bin, so liegen die östreichischen Staaten mir in der Einbildungskraft sehr viel weiter, als andere Länder und Städte von derselben Entfernung. Gegen diese Täfelchen sende ich Ihnen ein anderes, das ich im Stillen zu genießen und zu verheimlichen bitte; das Ganze wird erst in drey, vier Wochen an den Tag kommen. Möge mich das alles in Ihre Nähe versetzen und die Kürze des gegenwärtigen Schreibens bestens entschuldigen.

Weimar d. 23. April 1814.

Goethe. [225]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Sara von Grotthuß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91E3-2