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An August von Goethe

Du erhälst hiebey, mein lieber Sohn:

1) Die Ober-Aussichts-Rechnung mit den nöthigen Expeditionen.

2) Das Communicat an das Landschafts-Collegium.

3) Ein gleiches an die Cammer.

4) Einen Bericht an Serenissimum. (Folgt nächstens.)

Diese wirst du sämmtlich siegeln und rubriciren lassen.

5) Einen Erlaß an Rentamtmann Kühn in Heusdorf; das wenige was zu bemerken war habe gleich im Rechnungsconcept verändert und deshalb auch gleich gesiegelt.

6) Anfrage: Donnerstag den 16. August ward an die Brunnen-Expedition zu Marienbad ein Kasten mit Gestein abgegeben. Da nun alle die spätern angekommen sind, so wollte bey dir anfragen: ob nicht vielleicht auch dieser bey dir niedergesetzt worden, in welchem Fall ich ihn auch hierher wünschte. Die mit wundersamen Bergerzeugnissen angehäuften Repositorien werden auch dir gewiß viele Freude machen.

7) Dein Ulmer Spargelfreund ist wirklich sehr erfreulich; es freut mich, daß du eine solche Aufmunterung und Anleitung aus der Ferne erhältst. [104] Wenn man das Büchlein recht ansieht, so sieht man freylich, worauf alles ankommt; Gelegenheit, Neigung, anhaltende Aufmerksamkeit, unermüdliches Bemerken und Bestreben; der Ulmer Spargelgärtner braucht eben sein ganzes Leben zu diesem Geschäft, und so wird denn freylich etwas draus, und auch nebenbey bringt der Dilettante wohl vortreffliche Pfeifen hervor, daran wir uns nächstes Frühjahr erfreuen wollen.

8) Drey Stück Brandschieser mit Wasserinsecten; wegen dieser haben hauptsächlich die behutsame Eröffnung des großen Paquets empfohlen, denn sie sind rar; bey der vorjährigen Reise gewonnen, zwischen Zwotau und Grünlas, nach Carlsbad zu.

9) Sodann wünscht' ich denn auch bald zu erfahren, wie Sachse sich geäußert hat, damit ich das Weitere besorgen und abschließen kann.

10) Sodann wollte an die halben Champagnerbouteillen erinnern, die ganzen bleiben unangetastet.

11) Eine detaillirte Relation des Carlsbader Unglücks habe erhalten, es ist so schrecklich als wir's wissen, aber wird im Einzelnen nur immer trauriger und fühlbarer. Ich sende eine Abschrift.

12) Gegenwärtiges Blatt wünsche zurück mit Seitenbemerkungen.

13)Wünsche gar sehr, daß wenn dein Hofdienst vorüber ist, du etwa Sonntag den 30. mit Hofrath Meyer herüberkommest; auch könnte Kräuter mitfahren, denn es giebt gar zu vielerlei; worüber man sich in [105] einigen Stunden besprechen und vieles Geschreibe sparen kann.

treulichst

Jena den 25. September 1821.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-92B6-F