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An den Großherzog Carl August

Ew. Königliche Hoheit

genehmigen beykommende Sendung: zuvörderst den ersten Fascikel der brasilianischen Pflanzen, früher schon durch Director v. Schreibers angekündigt. Das illuminirte Exemplar ist besonders erfreulich, und mir war höchst angenehm das Geschlecht Manihot so gut ausgestattet zu sehen; die Stengelblätter der utilissima haben schon einen bedeutenden habitus, auf sonstige merkwürdige Eigenschaften der Pflanze hindeutend.

2) Folgt anbey das liebeslustige serbische Gedicht. Die Kleidung des schönen jungen Mädchens ist so bunt und wunderlich, daß man sich die Stickerey und Würkerey kaum so seltsam denken kann; doch finden sich ähnliche Zeuge an der Kleidung solcher Calabresen, welche von Serbiern abstammen.

3) Wen das schöne Porträt von van der Helst eigentlich vorstelle, wird schwer auszumitteln seyn. Der Auctionator Weigel in Leipzig, dem die nach diesem Meister gestochenen Blätter am ersten bekannt seyn müssen, könnte vielleicht darüber Auskunft geben; ich werde sogleich deshalb die Anfrage an ihn ergehen lassen.

Verehrend

unterthänigst

Weimar den 9. December 1826.

J. W. v. Goethe. [250]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-933C-A