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An Carl Franz Anton von Schreibers
[23. März 1828.]
Ew. Hochwohlgeboren
beeile mich dießmal von der Ankunft des dritten Heftes der Brasiliensischen Flora Nachricht zu geben, um desto eher Vergebung zu erlangen, daß ich das vorige Mal gehörig damit aufzuwarten versäumt. Die vielfachen Obliegenheiten, die mit unsern Jahren zugleich heranwachsen und zu welchen sich immer wieder neue gesellen, sind denn auch wohl einmal an irgend einem Versäumnisse Schuld, dessen man sich am wenigsten hätte sollen anklagen lassen. Gegenwärtige Anzeige begleite sodann mit zwey Wechseln, jeden zu hundert Gulden Conventionsmünze, damit bey vorkommenden Fällen Hochdieselben etwas in Cassa haben.
Was jedoch die beiden angezeigten Werke betrifft, das über Pelargonien so wie die Monographie der Weiden, so sind Ihro Königliche Hoheit solche anzuschaffen vorerst nicht geneigt, auch wegen Dr. Pohls Reisebeschreibung noch nicht entschieden, deswegen die gegenwärtig übermachte Summe auf die fernere Fortsetzung der Brasiliensischen Flora zu bewahren seyn möchte.
An einer zwecksmäßigen Vermehrung schon so reicher Sammlungen, wie die kaiserlichen sind, kann es nicht [37] fehlen, so lange Männer wie Ew. Hochwohlgeboren ein Auge darauf haben was hie und da durch Privaten zusammengebracht und mit Sorgfalt vereint worden. Dieses sind die wahrhaften Schätze, weil sie gewöhnlich unterrichteten Kennern und leidenschaftlichen Liebhabern ihren Ursprung verdanken; sie aber beysammen zu erhalten hat meist der Souverän allein nur die Kräfte. Verspätet sich auch die Ausführung, so kommt doch zuletzt das voraussehende und vorbereitende Verdienst zu Erfüllung und Ehren.
Der ich mit höflichster Bitte um baldige Nachricht über die Ankunft des Gegenwärtigen die Ehre habe, mich fernerem wohlwollenden Andenken zu empfehlen und mit vorzüglichster Hochachtung zu unterzeichnen.
Weimar den 21. März 1828.