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An Christiane von Goethe
Durch den Bibliothekarius habe ich dir schon drey Fischchen, sowie auch Kirschen geschickt. Ich wünsche, daß die ersten dir wohl bekommen mögen, und was die andern betrifft, so kannst du deren noch mehr[22] haben, wenn du sie verlangst. Sie sind aber auch hier rar und theurer.
Ich bin es sehr wohl zufrieden, daß du dir eine vergnügliche Reise nach Gera machst. Schreibe mir näher, wie ihr sie einrichten wollt. Wahrscheinlich macht ihr sie an einem Tag und geht nur durch Jena durch.
Nun wünschte ich, daß du mir folgendes schickest:die 12 Bände meiner Werke, die auf dem Repositorium an der Thüre stehen, in braune Pappe gebunden; einige Theile davon sind schon in blau Papier eingeschlagen. Sachse wird sie einpacken und vorher jeden Theil besonders einwickeln, auch das Paket mit Windfarben nicht so gewaltsam zuschnüren, damit die Bände nicht leiden.
Auch könntest du mir, je eher je lieber, durch Gottschalk die Badewanne herübertransportiren lassen, der mir sie schon einmal gebracht hat. Zugleich wünsche ich aber die Apothekerwaren, die in einem Acten Schranke stehen, in Schächtelchen und in den kleinen Gläschen.
In meinem Vorzimmer müssen auch noch einige große, leere Portefeuilles stehen, davon ich eins auch wohl geht, weil unsre Geschäfte im Gange sind. Lebe recht wohl und sey Sonntags mit deinen Gästen vergnügt.
Jena den 4. August 1809.
G. [23]