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An Carl Friedrich Zelter
Sie erhalten, theurer Freund, durch Herrn Eberwein, der von hier abgeht, nur ein kurzes Wort des Grußes, indem er mich, nachdem er lange genug gezaudert, um einen Brief an Sie gerade in einer Stunde mahnt, in der ich meine Gedanken nicht beysammen habe. Nehmen Sie ihn gütig auf und helfen Sie [296] ihm durch Rath, Lehre und Beyspiel weiter fort. Wird auch in den Schülern nicht hervorgebracht was wir wünschen, so werden wir sie ja doch nicht los, und es bleibt uns nichts übrig als uns mit Resignation auch auf diese unvollkommne Weise fortzupflanzen. Ich arbeite an gar manchem das auch Ihnen dereinst Freude machen wird. Deshalb verzeihen Sie mir mein Schweigen und lassen mir gelegentlich einmal wieder etwas von sich hören.
Weimar den 16. Februar 1809.
G.