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An Christian Gottlob Voigt

Soeben vernehm' ich, daß Rath Kraus an den Folgen jener traurigen Tage verschieden ist. Da mir die Sorge für das Zeicheninstitut obliegt, so frage ich bey Ew. Excellenz an, ob es nicht wohlgethan sey, seine durch die Plünderung in Unordnung gekommen Wohnzimmer einstweilen versiegen zu lassen. Von unsrer Seite könnte Professor Meyer , von jener der jüngere Bertuch etwa gegenwärtig seyn, und der Kupferstecher Müller, der ein Vertrauter des Verstorbenen war, dabey assistiren. Man erwartete, ob ein Testament zum Vorschein kommt, und sonderte alsdann dasjenige, was den erben, und dasjenige, was dem Institute gehört, von einander ab. Zum großen Theile ist auch dieses schon früher separirt gewesen und, was dem Institut gehört, an Portefeuillen, [229] Vorzeichnungen, Kupfer, steht in dem Vorsäälchen nach der Regierung zu. Dieses und den großen Saal behielte man offen und setzte die Schule unter Direction des Professor Meyer fort, wie auch gestern schon der Anfang gemacht worden.

Den früher mitgetheilten Brief des Prof. Fuchs lege gleichfalls bey und stimme ganz in Ew. Excellenz Meinung, daß er mit dem Verlust der Stelle, wenn er seinen Posten gegenwärtig verlasse, zu bedrohen sey.

Mich zu fortdauernder Freundschaft und Theilnahme empfehlend

Weimar den 6. November 1806.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-95EC-E