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An Carl Friedrich Zelter

Die Neujahrsbilder sind am Sylvestertage glücklich angekommen und konnten daher am Abend, so wie am andern Morgen, dem geselligen Scherz hülfreiche Hand leisten. Sie sind artig genug; man muß denken, daß sie nicht für uns, sondern für das junge verliebte Volk erfunden und gestempelt sind.

Eben mit dem Neuen-Jahr erklärt sich die Heyrath meines Sohnes mit der ältern Fräulein von Pogwisch; es ist der Wille der beiden jungen Leute, gegen den ich nichts einzuwenden habe. Hof und Stadt billigt die Verbindung welche recht hübsche gesellige Verhältnisse begründet.

Zugleich muß ich dir die wichtige Neuigkeit melden, daß die beiden letzten Strophen jener widerspenstigen Ballade: die Kinder sie hören es gerne, glücklich angelangt sind. Das Gebet des Paria dagegen hat noch nicht pariren wollen.

[302] Herrn Director Schadow, der mir durch die Medaille sehr viel Vergnügen gemacht hat, hab ich ein Lied zum Künstlerfeste geschickt; möge es dazu beytragen den düstern Geist der durch unsere Kunsthallen schleicht endlich verbannen zu helfen. Er überbietet freylich schon sich selbst und allernächst werden die Bekenner und Beförderer mit Schrecken spüren daß sie sich auch mercantilisch verrechnet haben.

Lebe recht wohl! und versäume nicht von Zeit zu Zeit deine Schwanen- und Trappenfeder für mich in Bewegung zu setzen.

Weimar den 1. Jan. 1817.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-963E-0