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An Carl Witzel

Durch die heutigen Boten, mein lieber Herr Commission-Secretär, schicke ich den Wald von Hermanstadt, mit dem Wunsch, daß er bald ausgeschrieben werde. Es ist ein Stück, das man wohl geben kann, ohne daß man es gerade loben mag.

[37] Madam Unzelmann ist heute bey mir gewesen und hat mir den Wunsch eröffnet von unserm Theater entlassen zu seyn. Ich habe ihr versichert, daß ich persönlich diesem Gesuch nichts entgegensetzen würde; doch sey die Sache eigentlich vor Fürstl. Commission zu verhandeln; besonders auch seyen die Obliegenheiten beyder Eheleute in Absicht auf das Schuldenwesen auseinanderzusetzen.

Sie wird sich daher bey Ihnen melden und sich über das Anbringen näher erklären. Registriren Sie das alles genau und Fürstl. Commission wird die Gefälligkeit haben, die Sachen möglichst auseinanderzusetzen und zu präpariren, damit ein Entschluß nicht verzögert werde; denn es kann sowohl Madam Unzelmann als uns angelegen seyn, daß die Sache sich bald entscheide.

Empfehlen Sie mich meinem hochgeschätzten Herrn Mit-Commissarien vielmals und grüßen Sie Herrn Genast schönstens. Es wird mir angenehm seyn, Sie beyde in der Mitte künftiger Woche in Jena zu sehen. Die Unzelmannsche Sache, so wie die Röpkische, könnte alsdann besprochen und abgethan werden. Manches andere würde auch noch zur Sprache gebraucht, da ich wohl sobald nicht nach Weimar kommen werde.

Da ich des Morgens sehr beschäftigt bin, so wünschte ich Sie, um 1 Uhr bey mir zu Tische zu sehen, aber freylich den Tag voraus zu wissen, wann[38] Sie kommen, daß ich mich einigermaßen einrichten kann.

Der ich recht wohl zu leben wünsche und beyliegende Briefe baldigst zu bestellen bitte.

Jena den 18, August 1809.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Carl Witzel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9674-1