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An Johann Heinrich Meyer

Unter verschiedenem was ich heute zu besprechen wünschte ist auch Folgendes. Da ich in den Schloßbau beendigt, auch das Künstlern welche mitgewirkt das Nöthige zu sagen.

Die Baumeister habe schon im Laufe der Jahre angeführt, was wir wegen der Maler beabsichtigten ist Ihnen bekannt; das Eckzimmer der Großherzogin gibt den besten Beweis davon. Im Wohnzimmer malte Hoffmann den Plafond pp. Sie im runden Zimmer die Friese. Hier schnappt es aber ab und außer dem Hummelischen Bacchusfries, Grau in Grau [201] im Vorzimmer nach dem Kegelthore zu und Nahls Thürstücken in des Herzogs grünem Zimmer will mir nichts Wandfestes einfallen, Hackert ist auch noch gleichzeitig, Kaatzens und des Landschäftlers aus Cassel wird später zu gedenken seyn.

Man thut wohl am besten Tiecks als Bildhauer, Catels als Marmor-Mosaicisten-Glätter zu gedenken und überhaupt das Technische anzuschließen um einige Masse zu gewinnen. Denken Sie gefälligst darüber nach und helfen mir durch Ihr gutes Gedächtniß.

Von Stuttgart sind concurrirende Zeichnungen, den neugriechischen Charon vorstellend, eingegangen. Es ist auf alle Fälle interessant zu sehen wie die Künstler sich bey solchen Gelegenheiten geberden.

Fünf Stücke sind wohlgemeinte mißlungene Versuche, der sechste hat sich brav gehalten, er heißt Leybold. Haben Sie sonst etwas von ihm vernommen?

Lassen Sie uns bey manchmal gehinderter Zusammenkunft gelegentlich schriftlich communiciren.

treulichst

Weimar den 23. May 1825.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9737-5