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An Luise Seidler

Jena, den 23. April 1812.

Sie sollen, meine schöne Freundinn, den besten Dank haben, daß Sie mir von Ihrer glücklichen Ankunft in Dresden und von dem guten Empfange daselbst, sogleich Nachricht gegeben haben. Auch ist mir sehr angenehm, die Friedrichschen Zeichnungen bey mir zu wissen. Sie sind noch eingepackt und ich weiß nicht, ob er die Preise dabey bemerkt hat. Ist dieses nicht geschehen, so ersuchen Sie ihn darum und schicken das Blatt gleich an Hofrath Meyer nach Weimar. Und nun Bitte um noch eine Gefälligkeit. Schon unterm 29. März habe ich ein Schreiben an Herrn von Kügelgen erlassen, worin ich denselben bat, mir eine Parthie Ölfarben, nebst anderen Bedürfnissen zu dieser Malerey, nach einem Verzeichniß das ich beylegte, baldigst zu senden. Die Sache ist mir sehr angelegen, [352] und so verzeihen Sie nur, daß ich beym Abschied von Ihnen daran nicht dachte. Mögen Sie sich danach erkundigen und Meyern über die Sache schreiben. Wäre der Brief, wie kaum zu glauben, verloren gegangen, so würde er ein neues Verzeichniß schicken und ich bäte Sie, die Sache zu betreiben. Mich träfe ein Brief von Ihnen nicht mehr hier

Tausend Lebewohl! G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1812. An Luise Seidler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-976B-F