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An Johann Christian Ehrmann
Ew. Wohlgeb.
für das Übersendete aufrichtig zu danken, will ich nicht versäumen, obgleich die Art der Mittheilung mir einige Apprehension hätte geben können. Ich rechne bey dem Wagniß, meine biographischen Blätter bey meinem Leben zu ediren, es zum größten Gewinn, daß sie mir eine nähere Theilnahme der Mitlebenden verschaffen; auch erhalte ich von vielen Seiten freundliche Berichtigungen und Nachträge, die mir zu großer Beyhülfe sind, sowohl bey Fortsetzung der Arbeit[217] immer sicherer zu verfahren, als auch in einer neuen Ausgabe manches näher zu bestimmen.
Wollen Sie fortfahren, mich von Ihren gütigen Gesinnungen zu überzeugen, so geben Sie mir zuerst einen Abriß Ihrer eignen Lebensbahn, und vielleicht auf den Puncten wo sie die meinige berührt, detailirtere Notizen und seyn Sie überzeugt, daß ich einen werthen Coätan gewiß zu schätzen weiß.
Soviel für dießmal. Nur bemerke ich noch, daß der protestantische Geistliche zu Sesenheim (vielleicht Sessenheim) Brion hieß, dessen so leib- als ehrenwerthe Familie ich nach dem Leben geschildert auch nach mehreren Jahren wieder besucht habe.
Mich zu geneigtem Andenken empfehlend.
Weimar den 29. Dec. 1812.