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An Christiane von Goethe

Da du einmal kommen willst; so sage ich dir lieber gleich daß es mir recht angenehm seyn wird, denn es giebt doch mehr zu besprechen als man glaubt.

Da ist zum Exempel der alte Handel zwischen Riemer und der Nachbarinn, von dem du mir schon früher erzähltest ausgebrochen. Ich bin überzeugt daß es nichts ist als eine lüsterne Liebeley die weiter nichts hinter sich hat. Aber die Frau ist kranck geworden und hat dem Mann gott wies was erzählt. Du weist das alles wohl schon besser. Auf alle Fälle wünscht ich du liesest die Premsler kommen, [59] die eine Art Vertraute gemacht hat und hörtest wie alles steht. Sprächst allenfalls Hirschfelden selber, damit womöglich das Aufsehen nicht ärger wird. Denn der Mann droht mit Scheidung und was sonst noch alles vorgeht. Du wirst durch deine Klugheit und Thätigkeit alles zu vermitteln suchen.

Jetzt sage ich weiter nichts als daß ich dich herzlich liebe und mich freue für dich und das Bübchen zu leben und fleißig zu seyn.

Inliegendes bitte gleich zu bestellen.

Jena d. 10. Sept. 1809.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-986A-9