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An Johann Jacob Nöggerath
Ew. Wohlgeboren
ersehen gefällig aus Beykommendem, wie sich der Antheil der Weimarischen Kunstfreunde an dem bedeutenden überschickten Werke immer gesteigert hat. Die braven Künstler, denen ich diese Blätter einzuhändigen bitte, werden davon beliebigen Gebrauch machen, entweder im Ganzen oder theilweise, je nachdem es mit ihren Absichten zusammentrifft.
Indessen fahren wir in unsern Betrachtungen weiter fort, wobey ich bemerke, daß sich noch sehr viel Günstiges über das Einzelne sagen läßt, welches wir nicht aussprechen wollten, um den Fluß des Vortrages nicht zu hemmen und die Übersicht des Ganzen nicht schwieriger zu machen.
Für dieses Einzelne gibt es immer noch Zeit und Gelegenheit, wenn das Unternehmen erst im Gange ist und das Publicum anfängt, sich dafür zu interessiren. Haben Sie die Gefälligkeit, mich von der Ankunft des Gegenwärtigen zu unterrichten und gedenken unsrer zu guter Stunde.
Diese Tage habe ich, durch die gütige Aufmerksamkeit der ansehnlichen amerikanischen General-Bergwerksdirection in Elberfeld, den dritten Bericht erhalten, der mich in Erstaunen gesetzt und zugleich mit Bewunderung des dortigen Directors, Herrn Schmidt, [280] erfüllt hat. Bey einem so labyrinthischen Gegenstand und einer so verflochtenen Administration läßt die Klarheit des Vortrags nichts zu wünschen übrig. Möge der Erfolg die aufgewendeten Kosten und Bemühungen eines löblichen Unternehmens reichlich belohnen.
Weitere geneigte für Kunst und Wissenschaft förderliche Mittheilungen mir angelegentlichst erbittend, unterzeichne mich in vorzüglichster Hochachtung.
Weimar den 1. Juni 1829.