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An Christian Gottlob Voigt
Diese zwar noch immer prägnanten, aber doch für uns wundersam beruhigten Augenblicke könnte ich nicht besser anwenden, als indem ich E. E. für die[310] neuliche Mittheilung aufrichtigen Dank sage. Es ist freylich ein Unterschied, ob man in unbesonnener Jugend und friedlichen Tagen, keinen Kräften mehr als billig ist vertrauend, mit unzulänglichen Mitteln Großes unternimmt und sich und Andre mit eitlen Hoffnungen hinhält, oder ob man in späteren Jahren, in bedrängter Zeit, nach aufgedrungener Einsicht, seinem eignen Wollen und Halbvollbringen zu Grabe läutet. Was ich im vorliegenden Falle E. E. schuldig geworden, bleibt mir unvergeßlich, höchst angenehm die Erinnerung des Zusammenlebens und Wirkens, wechselseitiger Aufmunterung und Ausbildung. Wenn das Äußere dabey nicht gefruchtet hat, so hat das Innere desto mehr gewonnen. Auch erkenne ich mit vollkommenem Danke, daß Sie alle das Unangenehme, was die Beendigung des Geschäfts mit sich führt, übernehmen wollen. Möchte ich nur irgend etwas Freundliches und Nützliches dagegen erweisen können. Des guten Bergraths Aufsatz erbitte ich mir noch auf kurze Zeit.
Der ich mich auf das Angelegentlichste empfehle.
W. d. 11. April 1313.
G.