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An Christian Ernst Friedrich Weller

Ich kann Ihnen, theuerster Mann, nicht ausdrücken, wie weh es mir that den Unfall zu vernehmen der Sie neulich zwischen Weimar und Jena betroffen hat. Beruhigen Sie mich durch die Nachricht daß Sie keine schlimmen Folgen empfinden.

[132] Hiebey folgt ein Schein über ein Büchlein von einem Holländer Meese; ich erinnere mich des Titels nicht, aber es handelt vom Reimen der Pflanzensaamen; es ist ein schwaches Büchlein in 4° und hat ein paar Tafeln am Ende, die ich, vor soviel Jahren, nach dem Göttinger Exemplar, einzeichnen ließ da die Kupfer fehlten.

Sodann lege einen hübschen englischen Octavband bey, mit dem Wunsch, Sie möchten solchen Herrn Döring übergeben. Ich will und kann das Ganze nicht beurtheilen, es hat aber sehr schöne Stellen; vielleicht mag und kann gedachter Freund einiges davon übersetzen und brauchen und es überhaupt in Deutschland einführen. Als Zeichen der Zeit und Nachwirkung von Byron scheint es mir überhaupt sehr merkwürdig.

Das Beste Ihnen und den lieben Ihrigen wünschend, möcht ich mich hiedurch schönstens empfohlen wissen.

treulichst

Weimar den 4. November 1829.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Christian Ernst Friedrich Weller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B8C-3