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An Carl Friedrich Zelter

Die Abhaltung, warum August nicht kommen kann, dauert noch immer fort, und da es sich einmal so weit verzogen; so mag er eben so mehr warten, bis die Bäume grün sind, damit er doch auch die Berliner Linden wirklich als Linden schaue.

Ich danke Ihnen für Ihre Briefe. Schreiben Sie mir doch von Zeit zu Zeit. Ich will manchmal auch was von mir hören lassen, ob ich gleich jetzt nach außen nicht der communicativste seyn kann. Ich habe [125] mich indessen ganz leidlich befunden; doch muß ich Zeit und Stunde aussuchen, um mit der Redaction meiner arbeiten, die gedruckt werden sollen, vorzurücken.

Von meinen ästhetischen Werken erhalten Sie erst ein geringes Exemplar zum Gebrauch, und wenn ich erlebe, daß alle zwölf Theile fertig sind, ein gutes zum Andenken.

Nicht weniger sollen Sie von der Farbenlehre eins erhalten, um nach Belieben damit zu verfahren.

Da wir Herrn Bußler über seine Arbeit etwas freundliches mit gutem Gewissen sagen können; so soll es in der Jenaischen Lit. Zeitung und zwar in diesen Tagen geschehen. Die Recension geht heute schon ab.

Hören Sie Fichtens Vorlesungen dießmal wieder, so sagen Sie mir doch etwas darüber, oder wenn Sie nicht hineingehen, etwas von der Stimmung und dem Sinne der Bessern.

Und so heute nichts weiter, als einen herzlichen Gruß von den Meinigen, und die lebhaftesten Wünsche für Ihr Wohlbefinden.

Weimar den 19. April 1806.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9DA4-A