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An Friedrich Gotthilf Osann
Ew. Wohlgeb. belieben gefälligst, bey weiterer Bearbeitung der Oberroßlaer Pachtangelegenheit noch auf folgende Puncte Rücksicht zu nehmen.
1. Ich bin, in verschiednen Rücksichten, nicht abgeneigt die Brandweinbrennerey auf dem Gute, wo[201] nicht ganz auf meine Kosten anzulegen, doch wenigstens ein ansehnliches dazu herzuschießen.
2. Dagegen renuncirt der Pachter auf die wegen des letzten Wetterschadens allenfalls zu machende Forderung.
3. Der Pachter verspricht sich während seiner Pachtjahre in Roßla nicht anzukaufen.
4. Die Erndte- und Druschregister würden ihm, mit dem Contract, tabellarisch dergestalt zu übergeben seyn, daß er sie mit Zahlen nur auszufüllen brauchte indem das Schreiben ihm nicht sonderlich von der Hand geht. Der ich mich bestens empfehle und recht wohl zu leben wünsche. Weimar am 5. Juli 1798.
J. W. v. Goethe.