1815, 8. September.
Mit Sulpiz Boisserée
Den 8. ist Goethe in die Stadt in Willemers Haus gezogen; ich komme abends um sechs Uhr zu ihm. Er steht am Fenster, bewundert die Pracht brasilianischer Trockenhäute, er rief dabei aus: »was das für ein Glanz und eine Farbe ist!« Dadurch kommen wir [227] auf die Farbenlehre. Goethe: »Es findet sich überall ein Haken, ein Kreuz in aller Expansion und Contradiktion, überall dasselbe, alles nur Metamorphose.« Ja in der Naturansicht lasse ich mir den Pantheismus schon gefallen; weiß wohl, daß man damit am weitsten ausreicht. Goethe: »die Natur ist so, daß die Dreieinigkeit sie nicht besser machen könnte. Es ist eine Orgel, auf der unser Herrgott spielt, und der Teufel tritt die Bälge dazu.«
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