1815, 25. August.
Mit Sulpiz Boisserée
Goethe ist mit meinen Beschreibungen sehr zufrieden. »Sie sind gut,« sagte er, »und was noch mehr ist, sie sind recht; denn, was mir immer die Hauptsache, der Ton ist getroffen; dabei sind sie mit Neigung und frommem Sinn geschrieben, ich würde sie vielleicht nicht so gut machen, weil mir der letztere fehlt.« Meinen Zweifel wegen der Weitläufigkeit benahm er mir; der Gegenstand verlange sie, so sei auch die ausführliche Beschreibung des brokatnen Tuches in der Verkündigung, worüber ich mich selbst beklage, nur insofern ein Fehler, als es ein Fehler im Bilde sei, es sei aber kein Fehler; dadurch komme ja die wahre Charakteristik in die Darstellung. Doch wollten wir die Dinge noch einmal lesen, und noch näher darüber sprechen.
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