b. 1

Als man ihn [Goethe] einen göttlichen Mann nannte, sagte er: »Ich habe den Teufel vom Göttlichen! Was hilft's mir, daß man mir nachsagt: das ist ein göttlicher Mann! Wenn man nur nach eigenem Willen [196] thut und mich hintergeht. 2 Göttlich heißt den Leuten nur der, der sie gewähren läßt, wie ein jeder Lust hat.« Er drückte dies ein ander Mal so aus: »Man hält niemanden für einen Gott, als daß man gegen seine Gesetze handeln will, weil man ihn zu betrügen hofft, weil er von seiner Absolutheit soviel nachläßt, daß man auch absolut sein kann.«


Note:

1 Dieses Stück hat Riemer zwar vom 1. Februar 1808 datirt, es gehört aber offenbar zum vorigen Stück, wenigstens dem Zusammenhang nach.

Note:

2 Es waren beim Theater Eigenmächtigkeiten vorgefallen, worüber man ihn mit jener Schmeichelei begütigen wollte.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1808. 1808, 30. Januar.: Mittag bei Goethe. b. 1. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A41A-F