1804, 15. Februar.


Über »Die Hussiten von Naumburg«
von Kotzebue

Heute will ich [H. Voß] Dich [Abeken] vom Kotzebue unterhalten. Denkt Euch, Solger und Abeken, »Die Hussiten« (lacrymosa poëmata Puppi) sind in Weimar aufgeführt .... Goethe saß derweile ruhig in seinem Zimmer. Seinen Geist (so heißt der Bediente) schickte er in's Theater, und der arme Schelm mußte bei jedem Act zu Hause laufen und das Gesehene erzählen... Goethe hat gegen seinen Sohn ein Kopfstück verloren über die Stelle: »dicke Pfaffen knistern in den Flammen,« von der er behauptete, sie könnte nicht darin stehen. – Goethe sagte, wenn die »Hussiten« die Auslage abverdient hätten, dann sollte der »Herodes vor Bethlehem« [von Mahlmann] gegeben werden. Sonst darf sich Kotzebue nicht beschweren; denn man hat viel Geld ausgegeben für die Sterbekleider und die Hussitenpanzer.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1804. 1804, 15. Februar. Über »Die Hussiten von Naumburg«. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A426-4