1802, 8. April.


Mit Christoph Martin Wieland

Goethe hat nur allerdings am verwichnen Donnerstag einen ebenso unerwarteten, als angenehmen Nachmittagsbesuch gemacht. Wir waren mehrere Stunden vergnügt und traulich und sprachen von mancherlei, aber von allen theatralischen Abenteuern der letztvergangenen Wochen und Monate ne gry quidem. Da K[otzebu]e zufällig erwähnt wurde, sprach er im Vorbeigehen unbefangen und gut von ihm; ebenso unbefangen wurde auch Schlegel's »Jon« und meine Übersetzung des Euripidischen berührt. Überhaupt schien er sich keines Dings, das einer Apologie bedürfte, bewußt zu sein und ich glaube fast, daß dies wirklich der Fall bei ihm ist. Er schien auch gern zu hören, daß ich mich an die »Helena« des Euripides machen wollte, erklärte sie für sein Lieblingsstück und hielt es nicht für unmöglich, daß sie dereinst bonis avibus auf's Theater gebracht werden könnte.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Gespräche. 1802. 1802, 8. April. Mit Christoph Martin Wieland. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-A840-2