Problemkommission Rehabilitation Berlin-Lichtenberg, den 1. Febr. 1967
Aktennotiz
Betr.: Bespr. am 29.1.67 in Halle mit Herrn Prof. Dr. Renker, Dr. Janda, Dr. Presber, Dr. Walther über Vorbereitung der Konferenz der Gesundheitsminister 6.-10. Okt. 67 in Prag
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3. betr.: Gesellschaftliche Verbände der Invaliden
Ein einheitlicher Invalidenverband, der alle Versehrtengruppen umfaßt, erweist sich als ungünstig, da er nicht der Rehabilitation dienen würde. Es sind vielmehr logischerweise dann verstärkte Bestrebungen und Forderungen zu erwarten, die die Lage der Invaliden wohl verbessern, kaum jedoch den Wunsch des Ausscheidens aus der Gruppe der Invaliden zum Ausdruck bringen werden. Zu Bejahen sind die bestehenden Verbände eines eindeutig abgegrenzten Personenkreises, wie z.B. Blinden- und Gehörlosenverbände. Es wird vorgeschlagen, daß der FDGB die Betreuung und Vertretung der berufstätigen Leistungsgeminderten tatkräftig übernimmt und besondere Organisationsformen im Rahmen des FDGB dazu schafft. Die nicht berufstätigen Invaliden sollten im Rahmen des Versehrtensportverbandes, dessen Tätigkeit auch auf kulturelle Arbeit stark zu erweitern wäre, in die gesellschaftliche Arbeit einbezogen werden. Sowohl der FDGB wie der Versehrtensportverband bieten die Gewähr dafür, daß der Rehabilitationsaspekt ständig beachtet wird.
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- Rechtsinhaber*in
- Joachim Walther
- Zitationsvorschlag für dieses Objekt
- TextGrid Repository (2018). Quellensammlung zur Geschichte von Menschen mit Behinderungen. Interessenorganisationen. E20 - Transkript. Geschichte-MMB. Joachim Walther. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000B-D1F2-7