[159]

Ihr nothgedrungenes opus, theuerster Freund, ist abgeschrieben und nimmt sich ganz fürtrefflich aus; der Kasten ist fort, aber durch einen wunderbaren Fall haben wir Zeit über die Sache nachzudenken. Staatsrath Schultz hat sich bey mir angemeldet, mit Rauch, und sie wären schon hier, wenn der Postwechsel zwischen Jena und Berlin nicht durch einen Umweg geschähe.

Schultz sagt selbst, wir möchten die Sache suspendiren, bis er kommt. Die Bilder sind indessen fort, und das ist auch gut.

[160]

Vorläufig bin ich gesonnen, sie hier zu empfangen, in Weimar würde dieß bey dem Zustand meiner Schwiegertochter höchst unbequem seyn; ob es gleich hier auch seine Bedenklichkeiten hat. Morgen kommt mein Sohn hierher, mit dem ich das Weitere besprechen will. Sagen Sie vorerst niemand nichts davon.

[...]

Setzer und Drucker drohen von nun an exigeanter zu werden; Manuscript ist hinreichend da, aber die Revision, zugleich mit der Ankunft beider Freunde, setzt mich in Verlegenheit, und eine, mehr gehoffte als‚ projectirte, Nachcur in Böhmen wüßt ich kaum durchzuführen.

[...] [161] [...]

Und somit leben Sie zum schönsten wohl und überlegen sich's, ob wir uns etwa Donnerstags noch sprechen könnten. Die Berliner Freunde dürften vielleicht vor / in acht Tagen da seyn.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 14. August 1820. Goethe an J. H. Meyer. Z_1820-08-14_c.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-1285-7