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Das an mich, hochverehrte Herren, unter'm 6. März freundlichst erlassene Schreiben hat mich zu bedeutenden Erinnerungen veranlaßt. Es sind so eben drey [92]und vierzig Jahre, daß mich Schiller zur Theilnahme an den Horen einlud, und es muß mich höchlich freuen, daß in dieser langen Zeit das Zutrauen meiner Landsleute sich nicht vermindert hat, sondern daß mir vielmehr von einer Gesellschaft der Würdigsten die Ehre erzeigt wird, mich zu frischer vereinter Tätigkeit aufzufordern. Ich erkenne mit besonderm Dank wenn Sie mich unter der Ihrigen aufnehmen und mich auch öffentlich als einen solchen nennen wollen; ich thue dieses desto unbedenklicher als Dieselben in dem Mitgefühl meiner gegenwärtigen Zustände nur eine gelegentliche Theilnahme zu erwarten scheinen.

Lassen Sie mich daher Ihren Arbeiten eine Zeitlang zusehen, damit ich Ihre Zwecke, Absichten, Gesinnungen, die mir im Allgemeinen gar wohl bekannt sind, auch im Einzelnen kennen lerne, und dadurch veranlaßt werde von demjenigen, was mir am meisten anliegt, den Umständen gemäß etwas Würdiges mitzutheilen.

Entrichten Sie meinen verpflichteten Dank der ganzen Gesellschaft und bleiben in jedem Falle meiner stillen oder ausdrücklich auszusprechenden Theilnahme gewiß.

Verehrend wie vertrauend
 Das Beste wünschend
 unwandelbar
J. W. v. Goethe.
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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 15. März 1827. Goethe an Hegel und Varnhagen von Ense. Z_1827-03-15_c.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-1F33-7