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Herr Professor Purkinje legte ferner
die Resultate seiner Versuche über
den durch galvanischen Reitz entste-
henden Lichtschein vor. Zuerst handelte
er über die Farbengegensätze des
galvanischen Lichtscheins, der sich bey
gehöriger Stärke der Wirkung am
Zinkpol hell violet, am Kupferpol
weniger intensiv und gelb zeigt.
Dann bestimmte er die Lichtfiguren
bey Berührung des Augenapfels von
Vorne mit dem Leiter; woraus sich
ergab, daß der Zinkpol den Achsenpunkt
des Auges erleuchtet und den Nerven
dunkel, der Kupferpol hingegen den
Nerven erhellt und den Achsenpunkt
finster läßt; und daß mithin ein
dreifacher Gegensatz, nämlich der Stellen,
der Farben und des Lichtes und Dunklen
stattfindet. Drittens beschrieb er die
verschiedenen Figuren von beweg-
lichen und fixen lichten und dunklen
Streifen, die sich bei leitender
Berührung der Umgegend des Auges
zeigen

Schlesische Gesellschaft
für Vaterländische Cultur[.]
Ubersicht des Jahres 1824.
S. 23.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. M 110 (1825): Herr Professor Purkinje legte ferner (Auszug). M_110_1825.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-0C2E-3