[109r]
An
den Professor
Herrn Dr. Müller
Wohlgeboren
in
Bonn.

Das Ministerium hat in
Erfahrung gebracht, daß
(Ew.)Euer p Gesundheit seit
einiger Zeit schwankend,
und zur Wiederherstel-
lung derselben eine von
Ihnen zu unternehmende
wissenschaftliche Reise
nothwendig ist. Um Sie
hierzu in den Stand zu
setzen, und Ihnen zugleich
aufs neue einen Beweis
der besonderen Zufrie-
denheit des Ministerii
mit Ihrer bisherigen
ausgezeichneten Wirk-
samkeit zu geben
[109v] hat Ihnen dasselbe eine
ausserordentliche Remune-
ration von 200 Thalern
bewilligt, und seine General-
kasse angewiesen diese
Summe an Sie gegen
Ihre Quittung zu
zahlen. Indem das
Ministerium Sie von
dieser Bewillligung
in Kenntniß setzt,
wünscht dasselbe auch
angelegentlichst, daß
die von Ihnen baldmög-
lichst zu unternehmende
Reise, zu welcher
Ihnen zugleich der
erforderliche Urlaub
ertheilt wird, die
beabsichtigte Wir-
kung auf Ihre Gesund-
heit äußern, und Sie
in den Stand setzen
möge, Ihre beifalls-
werthe Thätigkeit bald
wieder ungestört der
dortigen Universität
zu widmen.

Gern benutzt das
Ministerium diese
Veranlassung, (Ew.)Euer p
seiner vorzüglichen
Werthschätzung zu ver-
sichern.


(nom. Minister)nomine Ministerii
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 11. August 1827. Kultusministerium an Johannes Müller (Konzept). Z_1827-08-11_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.T11991/0000-001C-1F53-3