[Wohl dem/ der nicht im Rath der Ungerechten wandelt]
Wohl dem/ der nicht im Rath der Ungerechten wandelt/
Der nicht der Sünder Weg/ der Spötter Stul berührt/
Der Gottes Wort mit Lust und reinem Hertzen handelt/
Und sein Gesetze Tag und Nacht im Munde führt.
Der grünet wie ein Baum gepflantzet an den Bächen/
Der seine Früchte bringt zu ausgesezter Zeit.
Kein rauher Wind noch Herbst kan seine Blätter schwächen/
Was er beginnt/ geräth/ und was er wünscht/ gedeyt.
So gehts den Leuten nicht/ die sich vor Gott nicht scheuen/
Der Grund/ auff dem sie stehn/ ist ungewisser Sand/
Sie lassen sich wie Spreu und Staub durch Wind verstreuen;
Was Gold und Eisen hieß/ wird Koth und Wachs erkandt/
Drum kan der Falschen Sinn nicht bleiben im Gerichte/
Noch/ wer gesündigt hat/ bey reiner Schaar bestehn;
Denn auff der Frommen Weg scheint Gottes Angesichte/
Wenn böser Leute Pfad mit Schanden muß vergehn.