Der Weg
(Kete Parsenow gewidmet)
Und wie ein Weiser lebt' ich nun seit Tagen,
Erlebnisse für meinen Seelenfrieden nützend!
Ich ward geliebt und ward zugleich betrogen,
Ich liebte und betrog zugleich!
Ein Sündiger, an dem man sich versündigt!
So lernte ich des Daseins Wesen kennen,
Das in dem Hin und Her, im Auf und Ab besteht!
Wachse an deinem Lächeln, deinen Thränen!
Und die dich liebt, giebt dir dennoch nicht mehr, als die sich vor dir ekelt!
Geliebt?! Gehasst?! Verehrt?! Verachtet?!
Erkenntnisse des Seins gewinnst du hier wie dort!
So hielt ich mich gefeit seit vielen Tagen – – –.
Da kam K.P., die Unerwartete.
Der Weise ward zum Knaben.
Wie weggewischt von Zauberhand sind die Erkenntnisse,
Schmerzlichen Erlebens freudiger Gewinn!
Und wie ein Knabe, Schicksal – ausgeliefert,
Beginn' ich nun den bangen Weg von neuem der bangen Sehnsucht!
Ich will ihn geh'n, den Weg, denn sieh', ich muss ihn gehen!
[268]Den Weg der knabenhaften Unruhen!
Und wie ein Weiser will ich ruhen dann,
Erlebnisse für meinen Seelenfrieden nützend,
Zum letztenmale!
Schmerzlichen Erlebens schmerzlicher Gewinn!