10. Der abgeleibte Selige

O Gott, wie wohl ist mir! mein Leiden ist verschwunden,
Die Schmerzen sind dahin, die Trübsal hat ein End
Und alles Herzeleid ist von mir abgewendt.
Ich bin nun kerkerlos und seliglich entbunden,
[188]
Ich habe freudenreich gesiegt und überwunden.
Kein Feind berührt mich mehr und was man böse nennt,
Es wird mit keinem Weh mein Fröhlichsein getrennt,
Ich habe wahre Ruh und wahre Lust gefunden.
Der Himmel lacht mich an, die Engel nehmen mich
Samt allen Heiligen mit Freuden unter sich.
Ich bin so voller Trosts, daß ich fast überfließe,
Ich habe, was ich will, und will, was ich genieße.
Ich habe nun genug; man führt mich, wie ich bin,
Zu meinem Bräutigam und süßen Jesu hin.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Angelus Silesius. Gedichte. Cherubinischer Wandersmann. Sechstes Buch. 10. Der abgeleibte Selige. 10. Der abgeleibte Selige. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-E0BC-9