[74] Sie übergibt dem Jesulein ihr Herze
1
Ich komm zu dir, mein Jesulein,
Mit kindlichen Geberden,
Auf daß mein Herz von seiner Pein
Durch deines frei soll werden.
Nimm hin mein Herz, o Jesulein,
Mach es rein
Wie dein eignes Herzelein.
2
Es ist verdorrt und ohne Kraft,
Vom Reif fast gar verdorben.
Tränkt es nicht deiner Gottheit Saft,
So bleibt es ganz erstorben.
Nimm hin mein Herz, o Jesulein,
Flöß ihm ein
Deines süßen Herzens Wein.
3
Es seufzt und ächzet Tag und Nacht,
Daß es hat dich verloren,
Dich, der du es zu dir gemacht
Und vor der Welt erkoren.
Nimm hin mein Herz, o Jesulein,
Schließ es ein
In dein heilges Herzelein.
4
Es sehnet sich ganz inniglich,
Dir wieder einzuleiben
Und deinem Herzlein ewiglich
Ein treues Herz zu bleiben.
Drum nimm es hin, mein Jesulein,
Laß es sein
Eins mit deinem Herzelein.