Der Arme

Die Armuth gab ihm dieses Leben
Zur Armuth und zur blassen Pein –
Im Kothe war einst seine Wiege,
Und wird sein Sterbebett auch sein.
Vom ersten Schrei verdammt zur Dummheit
Und ausgeschlossen von dem Licht –
Für ihn erschien ja der Erlöser,
Der milde Gott der Künste, nicht.
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Mit Stumpfheit durft' er nur verkehren,
An Rohheit war er festgebannt,
Er stank nach Schnaps und kaute Tabak –
Roh wie sein Kittel der Verstand.
Und seine Lippen lernten Fluchen,
Stets blieb er stumpf, stets blieb er dumm –
Die langen Jahre hast'ger Arbeit,
Die drückten seinen Rücken krumm;
Und kraftlos wurden seine Hände
Und betteln mußt' der arme Mann – –
Daß selbst ein ganzes ems'ges Leben
Kein ruhiges Sterben geben kann!

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TextGrid Repository (2011). Arent, Wilhelm (Hg.). Gedichte. Moderne Dichter-Charaktere. Hermann Eduard Jahn. Der Arme. Der Arme. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0161-0