Nachtwache

1884.


Um Haupt und Leib mir wallen
Dunkle Nebel der Nacht,
Auf Herz und Sinne fallen
Finsternisse mit Macht.
Die düst'ren Wolken schreiten
Drohend über das Land,
Schatten vorübergleiten
Und fassen mein Gewand.
Sie fassen an meine Seele
Und greifen in mein Hirn,
O lösche in Nacht und Schwele –
Verlösche nicht mein Gestirn.
O wasche mit Feuerwellen
Von meinem Busen die Schuld,
Ström' über mich den hellen
Glanz deiner Gnade und Huld.
Ich bin eine zitternde Leuchte,
Ich bin ein schwaches Rohr –
Du, schau meiner Augen Feuchte,
Gnade führ' mich empor!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arent, Wilhelm (Hg.). Gedichte. Moderne Dichter-Charaktere. Julius Hart. Nachtwache. Nachtwache. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-026A-5